Zu Crystal Palace habe ich eine besondere Beziehung. 2018 kam ich zum Hobby und bei „Darmstadt spielt“ gab es einen Prototypen zu spielen …
… Crystal Palace. Natürlich waren wir als Anfänger komplett überfordert. Wir hatten ja noch keine Ahnung von „Worker“, „Einsetzfelder“ etc. Auf dem Spielplan wurden bei jeder Partie mit Bleistift Dinge ergänzt oder geändert. Ich schweife schon wieder ab…
Klingt komisch, ist aber so
Jetzt aber zum Spiel selbst. Crystal Palace ist von Carsten Lauber. Erschienen 2019 und aktuell bei BGG auf Platz 740. Es können bis zu 5 Spieler mitspielen. Crystal Palace ist bei Feuerland leider nicht mehr verfügbar.

Als Thema hat Crystal Palace die Jahre kurz vor und bis zur ersten Weltausstellung in London im Jahr 1851. Der Grundmechanismus ist Würfel einzusetzen. Die Augenzahl kann dabei selbst eingestellt werden. Klingt zwar komisch, ist aber so. Der Clou dabei ist, dass wir die Würfel geheim einstellen und dass derjenige mit der höchsten Gesamtsumme beginnen darf. Dabei muss jeder aber seine Gesamtsumme auch bezahlen (können). Wer nicht genügend Pfund (£) zur Verfügung hat, kann jederzeit einen Kredit aufnehmen. Ein Kredit bringt aber am Ende mindestens 5 Minuspunkte.


Im Gegensatz zum Prototyp mit einem Spielplan wurden in der finalen Version für die einzelnen Bereiche kleine Boards verwendet. Diese sind doppelseitig und auf die Anzahl der Spieler abgestimmt. Ein Kritikpunkt an dieser Stelle ist, dass die Boards alle unterschiedliche Größen haben. Somit ist man zwar für alle Tischgrößen flexibel, man kann aber auch schnell den Überblick verlieren.

Im ersten Schritt setzt man nun reihum, beginnend mit dem höchstbietenden Spieler, seine Würfel auf die Einsetzfelder der Aktionen, die man später gerne machen möchte. Hier gibt es immer mehr Einsetzfelder als tatsächlich zur Verfügung stehende Aktionen. Die erste Aktion kann sich der Spieler mit der höchsten Würfelzahl aussuchen. Hier gibt es immer wieder mal einen Bonus – oder auch einen Malus.

Es stehen viele thematische Bereiche zur Auswahl. Beispielsweise der Reformclub in dem man berühmte Persönlichkeiten anheuern kann, welche später aber auch ein Gehalt verlangen. Oder man geht zum Hafen. Hier kommt man schnell an Ressourcen, die man wiederum z.B. für Erfindungen bzw. deren Patente benötigt. Neben den thematischen Boards gibt es noch den Schwarzmarkt, die Buzzleiste und die persönlichen Spielerboards. Für manche Bereiche gibt es unterschiedlich hohe Siegpunkte – je nachdem, in welchem Jahr wir uns gerade befinden.
Es gibt eine print and play Erweiterung
Auf den Spielerboards hat jeder ein individuelles Ziel, das am Ende weitere Siegpunkte bringt. Als weitere „Währung“ gibt es Zeitungen. Diese kann man jederzeit gegen Ressourcen eintauschen. Toll ist, dass es auf der Verlagsseite eine kostenlose print and play Erweiterung gibt. Diese haben wir kurz vor Spielbeginn noch ausgedruckt. Die Regeln hierzu waren schnell erlernt oder erklärt. Hierbei wird die Zeitungsleiste durch Zeitungen ersetzt. Diese bringen weitere Vorteile bei der Nutzung.

Fazit
Trotz der relativ langen Spielzeit mit fast 3 Stunden hatten wir einen kurzweiligen Abend. Da ein Mitspieler jederzeit einem das gewünschte Feld wegschnappen kann, kommt es immer wieder mal zu einer kleinen downtime. Was klasse gelöst ist, ist die Anzeige auf jedem Spielerboard. Hier wird jede Phase mit Symbolen angezeigt und man kann sofort erkennen, was nacheinander gemacht wird und welche Möglichkeiten man hat. Das Spiel kam jetzt schon mehrfach auf den Tisch. Es reizt uns immer wieder die passende Strategie zu finden und uns gegenseitig die besten Aktionen auf dem Spielfeld wegzunehmen. Crystal Palace ist ein Euro Game mit verhältnismäßig hoher Interaktion. Mit dem Spiel ist großer Spaß garantiert. Neue Spieler sagten bisher immer, dass sie gerne nochmal mitspielen würden. Damit wäre eigentlich alles gesagt.
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