Ein fiktives Europa 1920 trifft auf ein sehr reales Mannheim 2022. Die Alternativwelt von Scythe ist immer eine Reise wert, auch wenn diese Fünferrunde mein bisher schlechtestes Endergebnis darstellte und zugleich die kürzeste Partie Scythe war, die ich bisher gespielt habe. Im folgenden Artikel findet ihr eine kurze Zusammenfassung dieser kurzweiligen Partie, in der ich für mich visualisiert habe, was ich alles besser hätte machen können. Frei nach Torsten „Knippi“ Knippertz‘ „Woran hat et jelegen“ freut euch auf eine Manöverkritik (Übrigens das erste und letzte Mal, dass ihr von mir etwas über Fussball hören oder lesen werdet).

„Woran hat et jelegen? Dat fragt man sich natürlich nachher immer woran et jelegen hat. Isso.“

Torsten „Knippi“ Knippertz

Alle Mitspieler waren alte Scythe-Veteranen, somit konnten wir zügig und nur mit kurzer Regelauffrischung ins Spiel starten. Nice! Wir hielten es simpel und haben nur mit den Grundspielfraktionen gespielt. Aufgewertet wurde das Spiel optisch jedoch durch das Extended Board, Metallmünzen, die realistischen Ressourcen und 3D-Encounter-Tokens.


Scythe ist in den meisten Fällen kein sehr konfrontatives Spiel. Kämpfe müssen wohl überlegt sein und meist wird es bei Säbelrasseln belassen. So auch in unserer Runde, die schlussendlich nur drei Fraktionen in offene Kampfhandlungen verwickelte, die erste davon hatte direkt die Fabrik als Schauplatz. Ich beschränkte mich darauf, mit meinen Nordic Kingdom Mechs meine Grenzen zu sichern, um zu aggressiver Expansion der anderen Spieler entgegenzuwirken. Dadurch kam für mich das Spiel allerdings nicht richtig in Schwung, da ich am Spielende so zu wenig Territorien kontrollierte und wesentlich weniger Sterne ins Spiel bringen konnte als die anderen. Die Ausbreitung der Republic of Polania schnitt mich zudem im ersten Drittel des Spiels schon von der Nahrungsressource in meiner Nähe ab, was mir die Enlist Action sehr erschwerte. Das Saxon Empire besetzte schon früh die Fabrik, womit diese für mich auch kein valide Option mehr darstellte.

Kampf um die Fabrik
Die Republic of Polania scheiterte hoffnungslos und die Fabrik blieb im eisernen Griff des Saxon Empires.

Eine Partie Scythe ist auch immer ein Wettrennen. Man muss sich auf die günstigsten Aktionen seines Spielertableaus konzentrieren und versuchen so früh und so häufig wie möglich sowohl Top Row als auch Bottom Row Action auszuführen, oder man gerät schnell ins Hintertreffen. Nachdem mir bewusst wurde, dass ich mich an die Wand gespielt hatte, beendete das Crimean Khanate auch schon mit seinem sechsten Stern das Spiel, so dass ich gerade mal einen lausigen Stern zum Ende beitragen konnte. Besonders ärgerlich, wenn man bedenkt, dass ich in der nächsten Runde noch zwei Sterne (Alle vier Mechs und meine Zielkarte) hätte beisteuern können. Somit endete diese Partie nach gerade mal knapp zwei Stunden. Well played, Crimea!

Holz vor der Hütte
Ordentlich Holz vor der Hütte der polanischen Republikaner.

Wer bis hierher gelesen hat und sich denkt „Na, jetzt hör aber mal auf zu jammern“, den möchte ich berichtigen: Auch mit einem lausigen Endergebnis ist Scythe immer wieder eine pure Freude. Optisch wie spielerisch ist dieses Spiel einfach in jeder Hinsicht ein Fest! Stünde zur Wahl ob ich in Zukunft jede Partie verlöre (bringing back the Konjunktiv II) oder gar kein Scythe mehr spielen könnte, müsste ich nicht lange überlegen. Danke für die tolle Runde. To be repeated!

Kategorien: Brettspielrunden

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